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Insel Mainau - Historischer Rundgang

Schlosskirche St. Marien

Mit dem Gesamtkunstwerk der Schlosskirche St. Marien begann der Siegeszug des Barock am Bodensee. Nach dem etappenweisen Abriss der alten Festungsanlagen wurde 1732 die Baugenehmigung für ein neues Gotteshaus auf der Mainau durch den Provinzialoberen der Deutschordensprovinz Elsaß-Burgund erteilt. Mit der Planung und Bauleitung beauftrage man den Ordensbaumeister Johann Caspar Bagnato (1696 - 1757).


Bauphase mit Zwischenfällen

Der Einsturz des Chorgewölbes während der Bauarbeiten und der Polnische Erbfolgekrieg zwangen zu einer Baupause. Doch im Dezember 1739 konnte die Kirche durch den Konstanzer Weihbischof Graf Fugger von Kirchberg und Wiesenborn geweiht werden.

Die Schlosskirche ist das Erstlingswerk von Bagnato viele weitere Kirchenbauten folgten. St. Marien ist für seine Zeit ein fortschrittlicher Prototyp und zeichnet sich durch eine angestrebte Verschmelzung von Chor- und Langhaus aus. Damit wurde man sowohl dem Repräsentationsbedürfnis der Komture als auch der Glaubensinbrunst jener Zeit gerecht. Die vierachsige Saalkirche ist 20 Meter lang und 9,5 Meter breit. Ihre Hauptausstattung u.a. Hochaltar, Seitenaltäre, Kanzel und Skulpturen stammt von Joseph Anton Feuchtmayer (1696 1770). Er gilt als einer der bedeutendsten Barockbildhauer des deutschen Südwestens.

Deckenfresken und Hochaltarbild von Franz Jospeph Spiegler sind dem Leben Mariens gewidmet. Das reiche Bandelstuckwerk von Franceso Pozzi ist mehr als Dekoration: Er lenkt den Blick zum himmlischen Bereich von Chorraum und Hochaltar. Die Kirche ist ein Gesamtkunstwerk, das gleichermaßen von der Religiosität seiner Zeit wie vom Repräsentationsbedürfnis des Deutschen Ordens zeugt.

Die vom Konstanzer Meister Johann Michael Bihler erbaute und von Feuchtmayer dekorierte Orgel wurde 1823 verkauft. 1860 wurde sie durch eine neue Orgel im spätklassizistischem Stil ersetzt. Ein Geschenk der besonderen Art erhielt Graf Lennart Bernadotte am 8. Mai 1999 zu seinem 90. Geburtstag: eine neue Lucia-Glocke für den Glockenturm der Schlosskirche St. Marien. Die 900 kg schwere Glocke wurde in einer Kupfer-Zinn-Bronze-Legierung von der Karlsruher Glocken- und Kunstgießerei angefertigt. Die Vorderseite ziert ein Medaillon der schwedischen Schutzheiligen und Lichterkönigin Lucia. Die Rückseite des Glockenmantels ist mit dem Wappen der Familie Bernadotte geschmückt.

Das Deutschordenschloss

1739 bis 1746 wurde das Deutschordenschloss nach den Entwürfen Johann Caspar Bagnatos und unter seiner Bauleitung erbaut. Trotz beschränkter Finanzen entstand eine architektonisch höchst ausgewogene, symmetrische Schlossanlage von großer Harmonie. Hufeisenförmig öffnen sich die Arme der beiden Seitenflügel zum Festland. Dagegen ist die breite Seite dem See zugewandt. Das Gebäude ruht auf einem Sockel, über den sich zwei Stockwerke erheben. Prächtig am Westgiebel: die Wappen des Hochmeisters Clemens August von Bayern, des Landkomturs Philipp von Froberg und des Mainaukomturs Friedrich von Baden. Der Ostgiebel zur Seeseite trägt das Wappen des Deutschen Ordens.

Bagnato verzichtet in seinem Entwurf auf ein prächtiges repräsentatives Treppenhaus nach Würzburger Vorbild. Die Obergeschosse erreicht man über schlicht gehaltene Treppenhäuser in den Seitenflügeln. Herzstück des Schlosses ist der ehemalige Audienzsaal, der in Weiß und Gold gehaltene sog. "Weiße Saal", der sein heutiges Aussehen erst 1883 erhielt. Er ist nur zu Konzerten oder besonderen Veranstaltungen öffentlich zugänglich. Für das Publikum geöffnet im Rahmen wechselnder Ausstellungen ist auch der Wappensaal, zentraler Raum im Untergeschoss des ursprünglichen Corps de Logis. Dazu die Räume des Schlosscafés im Übergang zum Palmenhaus.

Schloss und Kirche bilden in ihrer klaren Architektursprache ein großartiges, harmonisches Ensemble - sie sind ein einzigartiges Beispiel süddeutschen Barocks.


Das Torhaus

Am Zugang zum Schlossbereich steht das Torhaus. Es wurde vermutlich von Franz Anton Bagnato erbaut, dem Sohn des Schlossbaumeisters. Die Jahreszahl 1764 und das Wappen des Landkomturs Graf Königsegg lassen diese Vermutung zu. Der klassizistische Anbau stammt aus dem 19. Jahrhundert. Direkt vor dem Gebäude verlief früher der Burggraben. Heute beherbergt es Teile der Mainau-Verwaltung sowie das Mainau-Servicezentrum.

Der Gärtnerturm

In westlicher Richtung des Torhauses lassen sich noch Reste der ehemaligen äußeren Mauer erkennen. Hier schließt sich der Gärtnerturm an. Seine drei massiven Untergeschosse stammen noch von der mittelalterlichen Festungsanlage; der achteckige Aufbau und das Helmdach sind romantisierende Veränderungen des 19. Jahrhunderts durch das Großherzogliche Hofbauamt.

Heute wird den Mainau-Gästen im Gärtnerturm eine moderne Multivisionsschau zu Natur und Kultur am Bodensee präsentiert.


Der Schwedenturm

An der Südwestseite der Inselkuppe, unweit des botanischen Weinlehrpfades und dem Arboretum, steht der Schwedenturm. Einst war er wohl Wachturm für die Burg in Richtung Festland. Über der Eingangstür verrät die Jahreszahl 1558 etwas über seine Entstehungszeit, ebenso die Wappen des Deutschen Ordens und des Komturs Georg von Gemmingen. Die Holzverschalung des Obergeschosses und das spitze Helmdach verdankt der Schwedenturm - wie der Gärtnerturm - dem 19. Jahrhundert mit seiner historisierenden Bauauffassung.


Der Comturey-Turm

Vermutlich wurde der Turmstumpf zu Füßen des Schlosses und angelehnt an den steilen Sandsteinfelsen in der Deutschordenszeit von 1200 bis 1240 als Wohnturm genutzt. Im Zuge der Barockneubauten wurden die oberen Geschosse abgetragen und durch eine Terrasse ersetzt. Die grobschlächtig mittelalterlichen Mauern dieses immer noch imposanten Turms stehen in auffälligem Gegensatz zur festlichen Schlossfassade. Früher war hier ein Kellergewölbe für die Vorratshaltung und die Kelterei tief in den Felsen getrieben worden.

 





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