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Grafenhausen - Geschichte

Im 9. Jahrhundert begann durch Mönche der Klöster Rheinau und St. Blasien die Rodung des Schwarzwaldes. Bedeutend für die Entstehung von Grafenhausen war das reichbegüterte Geschlecht der Grafen von Nellenburg, deren Stammburg in der Nähe von Stockach am Bodensee lag. In diesem Grafengeschlecht fanden sich Kaiser und Könige ja sogar Paps Leo IX..


1050 gründete Graf Eberhard III. von Nellenburg das Kloster Allerheiligen in Schaffhausen und vermachte ihm zahlreiche Güter, darunter, wenn auch nicht namentlich erwähnt, das Gebiet des späteren Grafenhausen.

1078 Graf Eberhard III. von Nellenburg gründet die Siedlung Grafenhausen. Noch im selben Jahr stirbt Graf Eberhard.

1080 – 85 gründete Abt Siegfried in Grafenhausen eine Klosterzelle, ein Benediktinerinnenkloster als Tochterkloster von Allerheiligen in Schaffhausen. Das Kloster wurde der Hl. Fides geweiht.

08.10.1095 bestätigte Papst Urban in einer Bulle Besitz und Kloster in Grafenhausen dem Kloster Allerheiligen.  Im Text dieser Urkunde heißt es: "In nigra silva in locis Gravenhusin et Schluochsee et monte Stuophin dictis"

1096 Gebhard III., Bischof von Konstanz, weiht die Propstei Grafenhausen ein. Während der geistlichen Herrschaft im Besitz der Äbte von Allerheiligen blieb, lag die Oberhoheit über Grafenhausen bis 1285 beim Hause Nellenburg.

1105 erste Erwähnung von Amergesfeld und Baldeshusen.

1125 Zwischen dem mächtigen Kloster Allerheiligen und dem Kloster St. Blasien kommt es zum Streit über Grenzgebiete.

1150 wurde Stouphen und 1269 Bulgenbach das erste Mal erwähnt.

1164 In einem neutralen Schiedsgericht wird der Grenzstreit beendet. Das Grenzgebiet zwischen beiden Klöstern bildet der Kamm des Hohenstaufen.

1165 Adelsgeschlecht Signau, Nikolaus von Signau. 1276 erste Erwähnung von Buggenried.

1285 Grafenhausen erhält das Stadtrecht. Vermutlich bekam der Ort die Stadtrechte als vorgeschobenes Bollwerk des Klosters Allerheiligen gegen das mächtige Kloster St. Blasien. Die Stadt wurde befestigt, bekam das Marktrecht und die Gerichtsbarkeit. (1928 stieß man auf alte Mauerreste vermutlich Teile der früheren Stadtbefestigung).

Grafenhausen spielte eine bedeutende Rolle als Sitz des Gerichts. Hier wurden Urteile gesprochen und vollstreckt. Das heutige Wappen der Gemeinde, das die Justitia mit Schwert, Waage und verbundenen Augen zeigt, erinnert an jene Zeit. Die über die Augen gelegte Binde will sagen, daß das Gericht nicht zu beeinflussen ist und ohne Ansehen der Person ein Urteil fällt. Das Haus des Grafen das  ihm als Wohnsitz während der Gerichtstermine diente, dürfte dem Ort den Namen gegeben haben.

1289 wurden in einem Vertrag die heutigen Ortsteile Mettenberg, Kaßlet, Seewangen, Geroldshofstetten, Rippoldsried und Rötenberg genannt.

1349 Abt Jakob kaufte einen Weingarten in Thiengen, damit die Klosterfrauen einen Haustrunk hatten, den Vitibuck.

1475 Verlust der Stadtrechte. Die Gründe hierfür sind nicht bekannt. In diese Zeit fällt auch das Ende des Klosters in Grafenhausen. Mit der Reformation fiel Grafenhausen in den Stadtstaat von Schaffhausen.

1524/25 Wegen seiner Zugehörigkeit zu Schaffhausen berührte der Bauernkrieg in den Jahren 1524/25 kaum. Allerdings machte Hans Müller von Bulgenbach als Führer des Bauernaufstandes von sich reden. Er stammte aus dem Grafenhausener Ortsteil Bulgenbach. Höhepunkt seiner Laufbahn als Bauernführer war die Einnahme der Stadt Freiburg im Mai 1525. Im August des gleichen Jahres wurde er von einem Scharfrichter aus Schaffhausen enthauptet. In Bulgenbach erinnert ein Gedenkstein am früheren Standort seines Elternhauses an den Bauernführer Hans Müller.

1530 Die Stadt Schaffhausen tauschte zur Abrundung der Gebiete mit den Stühlinger Landgrafen von Lupfen Grafenhausen und Birkendorf gegen die Ortschaften Schleitheim und Beggingen aus.

Schaffhausen behielt sich aber auf der Gemarkung Grafenhausen das Recht vor, 360 ha Wald zu bewirtschaften. Ein Recht das bis heute besteht. Der Schaffhauser Wald wird auch heute noch von einem kantonalen Förster betreut.

1528 Landgraf Heinrich IV. von Stühlingen verstirbt kinderlos. Um sein Erbe streitet Kaiser Maximilian XI., die Grafen von Sulz, die Fürstenberger, die Mörsperger und die Pappenheimer. Grafenhausen fällt den Freiherren von Mörsperg zu, die in Bonndorf residieren.

1603 Joachim Christoph von Mörsperg verkauft den Ort mit anderen Besitzungen an den Erbmarschall von Pappenheim.

1609 Erbmarschall von Pappenheim verkauft Grafenhausen an das im Jahr 850 gegründete Kloster St. Blasien.

1622 Eine schwere Brandkatastrophe wütet in Grafenhausen. Neben einigen Häusern fallen diesem Großbrand auch die Kirche und das Pfarrhaus zum Opfer. Lediglich der Kirchturm übersteht die Katastrophe.

1618-1648 Auch Grafenhausen bekommt die Schrecken des Dreißigjährigen Krieges zu spüren, der Tod und Elend über den Ort bringt. Noch heute erinnern Schwedenkreuze an jene unheilvolle Zeit.

1656 auf dem Dürrenbühl wird die Kapelle St. Cyriak eingeweiht.

1687 Fremde Truppen schleppen die Pest ein, die grausam unter der Bevölkerung wütet. Das in der Friedhofsmauer befindliche Pestkreuz mit Totenkopf erinnert an diese Schrecken.

1767/68 Bau einer Taverne (Schenke), bereits 1484 soll schon eine Wirtschaft bestanden haben.

1791 Mit der Gründung der Brauerei Rothaus sorgt Fürstabt Martin Gerbert vom Kloster St.Blasien für eine wirtschaftliche Belebung der Gemeinde.

1803-1807 Im Rahmen der Säkularisation werden alle geistlichen Herrschaften aufgehoben, so auch das Kloster St. Blasien. Grafenhausen wird dem Großherzogtum Baden zugeordnet.

1934 war die erste Eingemeindung durch eine Verwaltungsreform. Die bis dahin selbständigen Ortsteile Geroldshofstetten, Rippoldsried und Rötenberg wurden der Verwaltung von Grafenhausen unterstellt.

1944  Bei einem Bombenangriff am 1. April werden in der Gemeinde 10 Häuser vernichtet.

1972 Im Zuge der Gemeindereform kommt die bisher selbstständige Gemeinde Mettenberg mit Buggenried und Seewangen zu Grafenhausen.

Die Hauptschule wird eingeweiht.

1973 Bei der Kreisreform wird der bisherige Landkreis Hochschwarzwald aufgelöst. Grafenhausen wird dem Landkreis Waldshut zugeordnet.

Gründung der deutsch/französischen Partnerschaft mit der bretonischen Gemeinde Combrit-Sainte Marine.

1975 Die neu erbaute Sport - und Mehrzweckhalle (Schwarzwaldhalle) mit Hallenbad und Sauna wird eingeweiht.

1979 Die Gemeinde Grafenhausen feiert ihr 900jähriges Bestehen.

Prälat Julius Schäuble wird zum Ehrenbürger ernannt.

1980 Das "Haus des Gastes" wird eingeweiht.

1994 Die Gemeinde kann die neu erbaute Kläranlage einweihen. Rund 11 Millionen DM wurden hier investiert.

1998 In Grafenhausen und in Combrit-Sainte Marine wird das 25-jährige Bestehen der deutsch/französischen Partnerschaft gefeiert.

Im November wird die neu erweitere Hauptschule eingeweiht.

2000 Der Ortsteil Mettenberg - bis 1972 selbständige Gemeinde - feiert sein 750-jähriges Bestehen.

Anmerkung: Viele der Ortsteile sind sicher älter als hier angegeben, da es keine "Gründungsurkunden" gibt. Die Orte fanden erst urkundlich Erwähnung, wenn sie z.B. verkauft, getauscht oder vererbt wurden. Dazu mussten sie aber bereits existieren und für den Grundbesitzer einen Wert darstellen. Es hätte den Rahmen dieser kurzen Zusammenfassung gesprengt, hätte man alle Verträge aufführen wollen, die Klöster und Standesherren miteinander geschlossen haben.

 





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