Die Johannesbachklamm ist seit jeher ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer aus dem Nahbereich, für Wandertage von Schulklassen und für Ausflügler aus Wien. Sie wurde 1902 von den "Wiener Naturfreunden" erstmals begehbar gemacht.
Unwetter führten immer wieder zu Zerstörungen von Brücken und Wegen, und nach der schweren Katastrophe von 1926 wurde am Klammausgang eine Staumauer errichtet und der Johannesbach durch das gesamte Ortsgebiet reguliert. Seither hat die Gemeinde Würflach die Betreuung der Klamm übernommen und 1960 wurden alle Brücken, Stege und Wege vollständig erneuert. Die laufenden Instandhaltungsarbeiten sorgen für beste Sicherheit beim Durchwandern der romantischen Klamm. Bei den Regulierungsarbeiten 1928 entstand hinter der Staumauer ein Teich, und bei der dortigen Jausenstation Mohr konnte man auch Ruder boote mieten, Ende der 30iger Jahre war jedoch der Teich verschlammt. Die Johannesbachklamm in alten Zeiten "Steinklaus" genannt erstreckt sich zwischen dem breiten Tale von Greith und dem bis Würflach reichenden Randgebiet des Steinfeldes.
Der etwa 6 km lange Erlebnisweg Johannesbachklamm führt durch eine der wildromantischesten Landschaften der Region Hohe Wand-Föhrenwelt. Am westlichen Ortsrand von Würflach beginnend leitet der Weg entlang des Johannesbachs durch Talweitungen nach etwa 15 Minuten Gehzeit hinein in die Klamm. Diese benutzten in der zweiten Hälfte des 19. Jhs. Würflacher Bergleute, um zu den Arbeitsstätten der Steinkohlenreviere in Grünbach und Höflein zu gelangen. 1889 bringt die Eröffnung der Schneebergbahn den Tourismus auch nach Würflach. Der Verein der Naturfreunde erschließt nun die Klamm für die Besucher und errichtet 1902 einen gesicherten Steig. Gemeinsam mit den Erlebniswegen von Höflein, »Mit allen Sinnen genießen« und Grünbach, »Der lange Weg zum Schwarzen Gold«, stellt hier die »Region Hohe Wand-Föhrenwelt« dem Gast die Vielfalt ihrer schönen Landschaft vor.
Die rund 60 m tiefe und etwa 1 000 m lange Johannesbachklamm liegt zur Gänze im Wettersteinkalk Wie ein Riegel legt sich dieser quer zum Lauf des Johannesbaches und trennt gleichzeitig die im Westen liegenden weicheren Gesteine der Werfener Schichten des Schrattenbacher Hügellandes von den östlichen großen Schotterflächen des Rohrbacher Konglomerats im Steinfeld.
Die Wettersteinkalkbarriere musste einst der Vorgänger des Johannesbaches durchbrechen. Eine tektonische Furche und das niederschlagsreiche Klima der Nacheiszeit kamen ihm dabei zu Hilfe: Er führte viel Wasser, die wieder ungeheure Gesteinsmengen bewegten und den Untergrund des Bachlaufs abschürften. In tausenden von Jahren wurde so die tektonische Linie vertieft und das Bachbett eingesenkt. Viele Kolke an den Steilhängen der Klamm und Mühlen im Untergrund so auch der Marientritt zeugen von der Kraft des frühen Johannesbaches.
Die Johannesbachklamm 2732 Würflach, Österreich
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