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Schlossanlage Hellbrunn

Schloss Hellbrunn, ein einzigartiges Gesamtkunstwerk, ein Ort voller Überraschungen: „Oh, welch schöner Rückzugsort, welche Anmut, welch Entzücken, welch klein irdisches Paradies, habe ich heute kaum eine Stunde vor Salzburg zu betrachten das Glück gehabt ... das ist Hellbrunn“ (Domenico Gisberti 1671)


Das Schloss Hellbrunn war immer ein Ort der Unterhaltung, ein Ort der großen Feierlichkeiten, der üppigen Spektakel und der Zurschaustellung des Ungewöhnlichen. Damals wie heute.

Das Schlossgebäude und die weltberühmten Wasserspiele sind in den beinahe 400 Jahren seit ihrer Errichtung kaum verändert worden.

Der Salzburger Fürsterzbischof Markus Sittikus (1574-1619) ließ 1613-1615 eine „villa suburbana“ nach italienischem Vorbild erbauen.

Der einladende, über 60 ha große Park gilt als Musterbeispiel erlesener Gartenarchitektur und hat eine lange Geschichte:

Hellbrunn ist ein einzigartiges Gesamtkunstwerk manieristischer Prägung und wird durchaus zu Recht als eine "Wunderkammer der Gartenarchitektur" bezeichnet, deren letzte Geheimnisse bisher nicht gelüftet sind.
Diese Vielfältigkeit macht die große Attraktivität der Gesamtanlage auch heute noch aus. Hellbrunn ist ein wichtiges Naherholungsgebiet der Salzburger Bevölkerung. Sportler und Promenierer finden die Parkanlage gleichermaßen attraktiv, da sie die jeweils notwendigen Raumqualitäten vorfinden.

Der Salzburger Fürsterzbischof Markus Sittikus wurde 1612 in sein Amt gewählt. In seiner nur siebenjährigen Regierungszeit entwickelte er eine rege Bautätigkeit. Unmittelbar nach seiner Wahl dürfte er sich für die Errichtung einer eigenen "villa suburbana" nach italienischem Vorbild entschieden haben.

Im Juni 1613 wurde mit den Bauarbeiten begonnen. Der Architekt war der Italiener Santino Solari, der auch mit dem vom Salzburger Kapitel geforderten Neubau des Domes beauftragt wurde.

Auf dem weitläufigen Grundstück, das 60 Hektar groß ist, wurde schon im April 1615 das Schloßgebäude fertiggestellt. Im Dezember 1616 sind dann das Schlößchen Belvedere, der Kreuzweg mit Kapellen und Eremitorien sowie das Steintheater am Hellbrunner Berg vollendet worden.

Eine erste, umfassende Ansicht von Hellbrunn befindet sich im Hintergrund eines Markus-Sittikus-Porträts, das dem Donato Mascagni zugeschrieben wird. Diese Darstellung kann als das wichtigste Dokument zur Geschichte der Anlage angesehen werden, da es auch als einziges während der Erbauungszeit entstanden ist und sonstige Bauakten vollständig fehlen.

Im November 1619 sind die Bauarbeiten schließlich abgeschlossen. Sie fallen fast deckungsgleich mit dem Tode des Bauherrn Markus Sittikus am 8. Oktober 1619 zusammen.

Ein 1630 datierter anonymer Stich aus der Zeit von Erzbischof Paris Lodron führt den ganzen Komplex von Hellbrunn in seiner ursprünglichen Gestalt vor. Der Stich von Merian in der "Topographia Bavariae" aus 1644 zeigt eine Ansicht des Schloßgebäudes und des Lustgartens und lehnt sich an die rechte Hälfte des Planes von 1630 an. Der Merianstich übernimmt im wesentlichen die Fehler des anonymen Übersichtsplanes aus 1630.

Aus der Zeit zwischen 1647 und 1652 liegen Belege über Reparaturen und Erneuerungen vor. Sie betreffen insbesondere die mechanischen Wasserspiele. 1659 wurde im Bereich der Wasserspiele der Weinkeller zwischen der Orpheusgrotte und dem Brunnen Altembs errichtet.

Während der Regierungszeit der beiden Erzbischöfe Max Gandolf von Khuenburg (1668-1687) und Johann Ernst von Thun (1687-1709) wurde der Bereich Hellbrunn offensichtlich vernachlässigt. Aus den Akten geht hervor, daß bezüglich der Instandsetzung vieles versäumt wurde.

In den Jahren 1720 und 1735 fand eine tiefgreifende Umgestaltung der Parkanlage um das zentrale große Weiherbecken statt. Damals setzte sich auch in Salzburg der Geschmack des von Frankreich ausgehenden Hochbarocks durch. So wurde in den Jahren 1721 - 1727 im Auftrag des Erzbischofs Franz Anton von Harrach (1709-1727) das Schloß Mirabell mit dem zugehörigen Garten dem neuen Stil angepaßt. Hellbrunn bot für eine Umgestaltung nach französischem Muster geradezu ideale Voraussetzungen.  Der "hortus conclusus" mit seinen Weihern und Irrgärten ist durch eine Mauer umfangen. Ideal für künstlich angelegte und nach strengen Regeln konzipierte Gartengestaltung. Der "Erdbeerberg" im Zentrum des "hortus conclusus" mußte der Forderung nach Überschaulichkeit weichen und wurde abgetragen.

Der Stich von Matthias Diesel (1675-1752) zeigt als erster die Umgestaltung des Lustgartens nach dem französischen Zeitgeschmack um 1720. Dennoch ist weitestgehend ungeklärt, ob es sich bei den Hellbrunner Ansichten von Diesel um nicht verwirklichte Idealentwürfe oder um tatsächlich ausgeführte Projekte handelt. Jedenfalls sind erstmals die beiden Steinhügel, welche bis heute das unterste Becken des Brunnens Altembs flankieren, erkennbar.

Diesels Nachfolger, dem Architekten Franz Anton Danreiter (um 1695-1760), wird ein anonymer Plan des Schloßgebäudes und des Lustgartens aus der Zeit um 1730 zugeschrieben.  Er ist praktisch identisch mit dem 1735 von Franz Anton Danreiter veröffentlichten Stich. Die neugepflanzte, auf das benachbarte Schloß Goldenstein ausgerichtete Fichtenallee ist klar zu erkennen. Der Stich zeichnet sich durch Klarheit und Genauigkeit aus. Die kunstvolle Gestaltung der Broderien, hecken und Zierbeete ist deutlich zu erkennen.

Unter Erzbischof Andreas Jakob von Dietrichstein (1747-1753) wurde das mechanische Theater an der Stelle der alten Schmiedgrotte in den Wasserspielen errichtet. Dieses bis heute erhaltene originelle Schaustück zeigt das Leben und Treiben in einer barocken Kleinstadt. Mit Wasserkraft werden über 100 Figuren bewegt und eine mechanische Orgel betrieben.

Der Übersichtsplan von Stefan Müllner zeigt den Zustand um 1776. Während sich innerhalb der Gartenanlage nichts verändert hat, sind die Kapellen, Eremitorien und der Kreuzweg im Süden der Anlage nicht mehr eingezeichnet. Wiederum scheint die gesamte Anlage in Verfall zu geraten. Um 1790, während der Regierungszeit des Erzbischofs Hieronymus von Colloredo (1772-1803) erfolgte die letzte durchgreifende Umgestaltung des Gartens. Der sparsame Landesfürst ließ den nord- und südöstlichen Teil der Umfassungsmauer abreißen und einen Park nach englischem Vorbild anlegen.

Der von Karl Steinhauser 1803 gezeichnete Plan gibt die neue Situation wieder.
Der neuentstandene,  etwa dreiecksförmige "Naturpark" mit seinen gesucht unregelmäßigen Wegeführungen steht als krasser Kontrast zur strengen Asymmetrie des alten Bereiches um die Teichanlagen. Dieser Zustand ist, von einigen kleinen Eingriffen abgesehen, im wesentlichen bis heute in Hellbrunn erhalten.

1803, nach dem Reichsdeputationshauptschluß, wurde Salzburg weltliches Fürstentum. Nach österreichisch-französischer und bayrischer Herrschaft wurde es 1816 endgültig und stark verkleinert dem Habsburgischen Österreich einverleibt. Damit gelangte Hellbrunn in den Besitz der Habsburger. 1922 ist Hellbrunn in den Besitz der Stadtgemeinde Salzburg übergegangen, die es bis heute verwaltet.

Die Gesamtanlage von Hellbrunn umfaßt etwa 60 Hektar. Sie ist ca. vier Kilometer südöstlich des Zentrums der Landeshauptstadt Salzburg gelegen. Der Weg von der Stadt nach Hellbrunn führt über die sogenannte Hellbrunner Allee mit ihren mehr als 250 Jahre alten Eichen.

Am Weg zur "villa suburbana" des Markus Sittikus befinden sich viele andere Landsitze. Am Ende der Allee ist keine Fortsetzung des Weges mehr erkennbar. Jedoch gelangt man nach einer scharfen Richtungsänderung in die Hauptachse der Schloßzufahrt, die in südwestlicher Richtung abzweigt.

Das Schloß mit seinem Seitenflügel bildet einen Ehrenhof aus. An der nordwestlichen Seite schließt eine ummauerte Fasanerie an. Die Außenanlagen sind der Schloßachse in südöstlicher Richtung vorgelagert. Sie gliedern sich in das sogenannte große Wasserparterre. Es umfaßt einen großen annähernd rechteckigen Teich, in dessen Mitte eine ebenfalls rechteckige Insel liegt, die über Brücken betreten wird. Zu beiden Längsseiten der Teichanlagen befinden sich kleinere Fischteiche. Die Hauptachse weist in südöstlicher Richtung und setzt sich in einer strengen Fichtenallee fort, an deren Endpunkt das Schloß Goldenstein liegt. Streng geschnittene Baumreihen flankieren heute die Längsseiten der großen Teichanlage und trennen sie von den seitlich liegenden Fischweihern ab.

Das sogenannte Monatsschlößchen am Hang des Hellbrunner Berges, der bewaldet in südöstlicher Richtung aufragt, bildet einen zweiten Hauptblickpunkt. In nordöstlicher Richtung schließt ein dreieckiger Gartenteil im "englischen Stile" an.

Die alte Kastanienallee an seiner östlichen Grenze bildet den Übergang zu weitläufigen Wiesenflächen, die durch alte Baumalleen eingefaßt sind. Dem sogenannten Wasserparterre ist auch der Bereich des Fürstenweges mit den vielfältigen Wasserkünsten an der Südwestseite des Schlosses zuzuordnen.

An den Flanken des Hellbrunner Berges zur Einfassungsmauer hin und im südlichsten Teil der Parkanlage befindet sich der "Hellbrunner Tiergarten". In diesem Bereich sind in den letzten Jahren viele Änderungen zur Ermöglichung einer artgerechten Tierhaltung vorgenommen worden.

Die gesamte Anlage ist von einer Mauer umfaßt. Tore Richtung Anif, in der Richtung zur Salzach und im Bereich des Haupteinganges ermöglichen das Betreten.

Im übertragenen Sinn gilt der Ausdruck "die Wunderkammer des Markus Sittikus" heute in verstärktem Maß für die gartenkünstlerische Vielfalt, die Hellbrunn auszeichnet. Die Gliederung der gesamten Anlage läßt auch heute noch deutlich den manieristischen Grundcharakter erkennen. Das Schloßgebäude und das Monatsschlößchen sind äußerlich im wesentlichen unverändert. Auch der ursprüngliche "hortus conclusus" mit seinen Wasserbecken und der Fürstenweg mit den Wasserkünsten machen nach wie vor diesen Eindruck. Dagegen erscheinen die oft nur dem Fachmann erkennbaren Veränderungen und Hinzufügungen unauffällig und unwesentlich. Diese Gesamtverträglichkeit mag vielleicht darin begründet sein, daß der ursprüngliche Lustgarten bereits als ein Konglomerat von Zitaten mehrerer Vorbilder anzusprechen ist. Neuere Untersuchungen haben konkrete Bezüge zur Villa Pratolino, zur Villa d'Este in Cerobbio und zur Villa Lante hergestellt.

Eine zentrale Frage des in Ausarbeitung befindlichen Parkpflegewerks ist es,  die Belastungsgrenzen für einzelne Bereiche festzulegen und zu begründen. Auch für den sogenannten "Englischen Teil des Gartens" sind Strategien für die Zukunft festzulegen, um ein Kontinuum der durch den heute schon alten Baumbestand gebildeten Hochgrünstrukturen zu sichern. Große denkmalpflegerische Sorgfalt wird für die Erhaltung und fachgerechte Restaurierung der umfangreichen Grottenanlagen, der Automaten der Wasserkünste und der zahlreichen Skulpturen aufzuweden sein. Der verantwortungsbewußte Umgang mit der reichlich vorhandenen historischen Substanz ist die oberste Forderung für weitere Vorgangsweisen.

Literatur
Österr. Kunsttopographie, Bd. XI (Wien 1916), S. 163-262.
Meinrad Maria Grewenig, Die "Villa Suburbana" Hellbrunn und die frühen Architektonischen Gärten in Salzburg, in : Mitteilungen der Gesellschaft f. Salzburger Landeskunde, Bd. 124, Salzburg 1984, S. 403-466.
Franz Anton Danreiter, Salzburger Ansichten Teil 2, Schloß Hellbrunn, hgg. v. 
Dieter Messner, Dortmund 1982 (Die bibliophilen Taschenbücher Bd. 296).
Schloß Hellbrunn, Inventare der Salzburger Burgen und Schlösser, Bd. 2,  bearbeitet von Johann Ostermann, hgg. vom Komitee für Salzburger Kulturschätze, Salzburg 1989.
Robert Bigler, Schloß Hellbrunn und sein Bauherr Markus Sittikus von Hohenems - eine Neubewertung, Zürich 1993 (Dissertation an der Universität Zürich).
Erschienen in: "Historische Gärten in Österreich - Vergessene Gesamtkunstwerke"; herausgegeben von der Österr. Ges.für historische Gärten - Böhlau Verlag

Ansprechpartner:
Gartenamt und Friedhofsverwaltung
Adresse: Fürstenweg 41, 5020 Salzburg
E-Mail: gartenamt@stadt-salzburg.at 
Dipl.-Ing. Wolfgang Saiko
Historische Fragen
(Amtsleiter) Tel: +43 (0)662 8072-4900
Fax: +43 (0)662 8072-4905 


Quelle: www.stadt-salzburg.at





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