Tourismusseiten24: Kriens

Es fängt an mit dem Patroziniumsfest, das alle Vorortsgemeinden mit der Stadt zusammengelegt haben, Kriens nicht. Die Krienser feiern 14 Tage nach dem Luzerner Patroziniumsfest ihren Gallustag mit einer Jodlermesse und einem Risottoessen. So hat Kriens seinen eigenen Feiertag, während rundherum alle arbeiten.

Es geht weiter mit der Fasnacht. Krienser Fasnacht ist dann, wenn schon bald Aschermittwoch ist. Die Krienser haben ihren eigenen Fasnachtsumzug am Güdisdienstag gespickt hauptsächlich mit Glossen aus dem Dorf. Die echten „Chrienser-Böögge“ tragen Holzmasken und Frauenkleider, das Wöschwyb, das Bärnerwyb oder das Buurewyb. Hinter diesen Masken stecken aber Männer.
Die einzige männliche Figur ist der Deckelböögg. Hinter ihren Holzmasken wirken die Krienserbööggen unheimlich und die Stimmen bedrohend. Organisiert wird das fasnächtliche Treiben von der Gallizunft, die sich das Erhalten von Brauchtum zum Ziel gesetzt hat. Der oberste Herr über die Fasnacht ist der Gallivater mit seiner Gemahlin und seinem Gefolge. Selbstverständlich werden die Holzmasken für die Chrienserbööggen in Kriens geschnitzt. Es gibt mehrere Holzschnitzer, welche meist aus Lindenholz mit viel Liebe grimmige Masken herstellen. Selbstverständlich ist das Maskenschnitzen lernbar. Die Gallizunft bietet dafür Kurse an.

Auch das Treiben um den St. Nikolaustag ist in Kriens ganz speziell. Ab 1. November wird in den Gassen und Strassen mit speziellen Geisseln geklöpft, nicht einfach so, sondern in Gruppen und koordiniert. Auch dazu bietet die Zunft Kurse an. Schliesslich muss das geübt sein. Manch ein Fremder hat schon so eine Geissel in die Hand genommen und gedacht, das sei so einfach. Dem ist aber nicht so.
Die Geisslechlöpfer begleiten jeweils den Samichlaus und seinen Tross. Dazu gehört jeweils auch eine Treichlegruppe. Jedes Krienser Kind ist stolz, wenn es während mehreren Abenden mit seiner Treichle von Haus zu Haus mitlaufen darf. Der Samichlaus ist in Kriens ein Bischof mit Mitra, wie der erste St. Nikolaus. Er wird begleitet von einem Pfarrer und Messdienern und natürlich auch vom Schmutzli. Am 8. Dezember wird die Bescherung mit einem Umzug beendet. Um 17.00 Uhr ziehen alle Samichläuse mit ihrem Gefolge, ihren Geisslechlöpfern und den Treichle-Gruppen festlich geschmückt durchs Dorf und zaubern vorweihnachtliche Stimmung in die Gassen.
Samichlausumzug und Krienser Fasnacht ziehen Heimwehkrienser magisch an. Sie alle sind an diesen Tagen wieder echte Krienser und huldigen den traditionellen Figuren. Aber nicht nur sie besuchen die Umzüge. Es hat sich inzwischen weit herumgesprochen, am Güdisdienstag und am 8. Dezember geht man nach Kriens.

Damit erschöpft sich aber das Krienser Brauchtum nicht. 4 Alphorngruppen sind in Kriens beheimatet. Sobald im Frühling die Abende länger werden, hört man sie von weitem ihre markigen Töne blasen. Dazu passen auch die 4 Jodelchöre, welche die Stadt gern und oft mit ihren heimatlichen Klängen beehren. Auch das ist noch nicht alles. Die Krienser haben ihre spezielle Huusmusig. Zu den Instrumenten, die da gespielt werden, gehört auch die Krienser Halszither, die zusammen mit Mandoline, Gitarre, Kontrabass und Tischzither einen ganz besonders wohligen Klang ergibt.

Die Krienser Halszither ist eine spezielle Zither mit 2 Hälsen. Auch sie wird in Kriens oder in Horw gebaut und ist sogar im Burgdorfer Volkskundemuseum zu bewundern.
Die Gruppen treffen sich regelmässig und üben in öffentlichen Lokalen oder spielen zur „Stubete“ auf. Da strömen die Krienser herbei und träumen mit den weichen, samtigen Tönen der Huusmusig von alten vermeintlich viel besseren Zeiten.

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