AGB     Kontakt    Impressum    Newsletter  
   
   
Sie sind hier: Tourismusseiten24 > Länder > Schweiz > Obwalden
Herrenhaus Grafenort

Bereits auf der Fahrt nach Engelberg sticht das formschöne Herrenhaus ins Auge. Es wurde im 17. Jahrhundert erstellt und in den letzten Jahren vollständig renoviert. Die Zimmer und Säle sind historisch interessant ausgestaltet.


Die Baumeister des Herrenhauses haben im ausgehenden 17. Jahrhundert in Grafenort ein herrschaftliches, durchdachtes Bauwerk errichtet. Es diente vielfältigen Zwecken, auch heutigen Bedürfnissen noch entsprechend. Hierin liegt auch seine historische Faszination. Der markante Bau diente von Anfang an als Talresidenz und Erholungsstätte für Abt und Konvent, als Herberge für vornehme Reisende, als Ort für politische Zusammenkünfte sowie als Korndiele, Sust und Warenumschlagplatz. 

Historischer Verkehrsweg
Alte Karten geben Auskunft über den Verlauf des Säumerweges in Grafenort. Er führte bergwärts durch das "Nadelöhr" zwischen Kapelle und Herrenhaus und zog sich hangseitig dem Talrand entlang am sogenannten Steinhaus vorbei. Der Weg bildete die wichtigste Lebensader für den Klosterstaat am Fuss des Titlis.
Bis zum Bau der neuen Strasse 1874 hat die alte Linienführung ihre Gültigkeit behalten. Dank einer "rationellen Strassenkorrektion" wurde der Weg dann in die Talmitte gelegt und postkutschentauglich. Grafenort büsste damit seine Rolle als Rast- und Umschlagplatz ein. Die neue Strasse war von grossem Interesse für den aufkommenden Engelberger Tourismus. Sie ermöglichte eine Reduktion der Reisezeit von Luzern nach Engelberg von sieben auf vier Stunden.
Historische Verkehrswege sind bedeutende Elemente einer Kulturlandschaft. Sie gehören aber auch zu den stark gefährdeten Kulturgütern. Werden sie nicht mehr genutzt, so verschwinden sie. Trotzdem finden sich im Talboden um Grafenort noch Spuren des alten Weges (Stützmauern und Reste des Trassees). Im neu angelegten Naturlehrpfad im Bereich des Kaltibaches sind diese Teile des alten Saumweges noch sichtbar.

Ein "köstlicher Palast"
An der Stelle, wo seit dem 16. Jh. ein klösterliches Verwaltungsgebäude stand, liess Abt Ignaz Burnott (1648-1693) das Herrenhaus erbauen. Elemente des Vorgängerbaus, wie z.B. die aus Fichtenholz gefertigte Rundtreppe oder das Kreuzgratgewölbe in der Küche des ersten Obergeschosses, sind in das neue Haus integriert worden. Die Bauleitung lag in den Händen des Grosskellners P. Augustin Reding (1651-1707), dessen Herkunftsort Schwyz sich in der Architektur des Hauses niedergeschlagen hat.  

Das Herrenhaus steht typologisch den italienischen Einfluss verratenden Herrensitzen in Schwyz sehr nahe. Der Nidwaldner Landammann Laurenz Bünti nannte es in seiner 1730 geschriebenen Chronik "einen köstlichen Palast". Nebst der Architektur tragen zur "Kostbarkeit" des Herrenhauses vor allem die Täfermalereien des Stanser Malers Johann Franz Martin Obersteg d. Ä. bei (1724-1798). Das repräsentativste Werk Oberstegs ist vollständig restauriert.
Zusammen mit der 1689 errichteten Kapelle zum Heiligen Kreuz bildet das Herrenhaus ein prächtiges barockes Ensemble, das gemeinsam mit der 1778 erbauten Klosterwirtschaft in das Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz aufgenommen worden ist. 

Der Dachstock des Herrenhauses Grafenort:
Schon von aussen beeindruckt der mächtige Dachstock mit den vier grossen Dachlukarnen. Er macht die Hälfte der Gesamthöhe des Gebäudes aus. Im Innern staunt man ob der seltenen Zimmermannskunst. Dazu unterstreichen die hohen Parterreräume die ökonomische Funktion des Hauses. Grafenort war eine wichtige Station auf dem Weg von Stansstad nach Engelberg. Bis zum Bau einer Strasse 1874 fand in Grafenort der Umlad der Güter von Wagen auf Saumpferde statt.  

Bereits seit dem Spätmittelalter betrieb das Kloster einen bedeutenden Käse- und Viehandel. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts konnte der Export ausgebaut werden. Das Kloster begann, die norditalienischen Absatzmärkte zu beliefern. Auf der Rückreise importierten die Engelberger Säumer Wein, Öl und Reis aus der Poebene.
Nebst diesen Waren musste in den Lagern des Herrenhauses Platz sein für grosse Salzmengen, welche für die Viehwirtschaft von Bedeutung waren. Aber auch Korn- und Früchtelieferungen aus den abgabepflichtigen Klostergütern im Mittelland lagerten im Estrich des Hauses.

Ferienort der Mönche
Von Anfang an war das Haus auch als Erholungsort für Abt und Konvent gedacht. Bis heute nutzen die Mönche das Haus jeden Sommer als beschauliches Feriendomizil. Schon 1706 beschrieb der bekannte Zürcher Aufklärer Johann Jakob Scheuchzer das Gebäude als "Lusthaus der engelbergischen Mönche". Auf seiner Reise nach Engelberg im Juli 1784 nannte es der Genfer Gelehrte Horace Bénédict de Saussure "Land- und Erholungshaus des Abtes". Gegen Ende des 18. Jahrhunderts meinte ein anonymer Reisender: "Grafenort ist also der eigentliche Eingang in das Engelbergertal und besteht aus einer schönen und vortrefflich gebauten Capelle, einem weitläufigen und anschaulichen Landhause, wo sich etwan der Prälat zur Abänderung (damit ist der Aderlass gemeint) und die Patres zur Vacanzzeit zur Recreation aufhalten". Im Volksmund behielt das Herrenhaus lange Zeit den Beinamen "Lässi" in Anspielung auf den Aderlass.
Herberge für vornehme Reisende
Nicht nur dem Konvent stand das Haus offen. Auch vornehme Reisende fanden hier Unterkunft und Verpflegung, wenn sie die letzte Wegstrecke nach Engelberg nicht mehr gleichen Tags unter die Füsse nehmen wollten. Aus der Reihe illustrer Gäste, die her abgestiegen sind, seien nur einige erwähnt. 1783 besuchte der Göttinger Philosophieprofessor Christoph Meiners (1747-1810) Engelberg. 
    
Am 2. September 1745 stieg der Erzbischof, apostolische Legat und Nuntius Philipp Acciajuoli zusammen mit seinem Gefolge und einer Nidwaldner Standesdelegation unter der Führung des Landeshauptmanns Franz Josef Jann - unterwegs nach Engelberg zur feierlichen Einweihung der neuerbauten Klosterkirche - im Herrenhaus ab.Der dänische Schriftsteller, Kantverehrer und Goethekritiker Jens Baggesen (1764-1826), der im April 1790 nach Engelberg reiste, fand im gastlichen Herrenhaus ebenso Einlass wie der deutsche Romantiker Clemens Brentano (1778-1842) auf seiner Schweizerreise im Jahre 1826. Ebenfalls einen Halt in Grafenort eingeschaltet hat der Komponist Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809-1847), als er im August 1842 aus dem Urner Reusstal über den Surenenpass nach Luzern wanderte. 

Kontakt:
Susy Kaufmann-Mattli 
Stiftung "Lebensraum Gebirge" 
Herrenhaus 
6388 Grafenort 
Tel: ++41 (0)41 639 53 33 
Fax: ++41 (0)41 639 53 39 
E-Mail: info@grafenort.ch


Quelle: http://www.grafenort.ch/





<< zurück


AKTUELL
- Tages-Tipp
- Hotels & Unterkünfte
- Reisen
- Wetter
SERVICE
- Ferientermine
- Reisecheckliste
- Veranstaltungen
- Mietwagen
NEWSLETTER
 
Museen
Museen in Deutschland
Reisebüros
Reisebürosuche

 Seiten24
Auto & Verkehr Computer & Internet
       
Freunde & Familie Geld & Recht
         
Gesundheit & Wellness Gewerbe
         
Lotto & Wetten Tourismus
        Hotelseiten24
Reisebüroseiten24
Reisetourismuszentrale Startseiten24
Tourismusseiten24
Unterhaltung    
         


 
 
 
 

© 2011 Seiten24 All rights reserved.