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Naturschutzgebiet Reussdelta

Die Reuss mit einem Einzugsgebiet von 832 km2 verursachte seit jeher grosse Überschwemmungen zwischen Amsteg und dem Urnersee. Verwüstete Felder und Häuser hinterliessen grosse Not. Die Ereignisse ab dem Jahre 1828 veranlassten die Schweizerische Gemeinnützige Gesellschaft zu einer Spendensammlung für eine umfassende Korrektur der Reuss.


Der Urner Landrat und die Bezirksgemeinde veranlassten die Projektierung eines Kanals von der Seedorferbrücke bis zum See. 1850-1852 erfolgte der Bau. Die Dämme aus zugeführten Steinen ruhten auf Holzrosten. Die Sohlenbreite, auf 25 Meter angelegt, wurde noch während des Baus um rund einen Meter verengt, um den Abfluss zu beschleunigen. 1854-1863 setzte man die Verbauungen bis zur Attinghauserbrücke fort. Nach einem Hochwasser von 1868 erweiterte man das Querprofil im unteren Teil auf 30-40 Meter.

Berechnungen um die Mitte des 19. Jahrhunderts ergaben eine jährliche Geschiebezufuhr von rund 150'000 m3. In den folgenden Jahrzehnten erhöhte sich die Sohle der Reuss durch Ablagerungen im Gerinne und vor der Mündung. Neue Hochwasserschäden stellten sich ein. Zwischen 1900 und 1912 wurde erneut an den Dämmen gearbeitet. Eine sorgfältige, lokal differenzierte Profileinschnürung führte zum angestrebten Gleichgewichtszustand der Reusssohle. Die Verlängerung des Kanals um 300 Meter in den See hinaus leitete das Geschiebe direkt ins Tiefwasser und verhinderte Auflandungen an der Mündung. Bereits zwischen 1970 und 1979 erarbeiteten Amtsstellen und Planungsbüros alle wesentlichen Grundlagen zum einzigartigen Gesamtprojekt Reussdelta. Der Einbau einer Blockschwelle erlaubte die Verkürzung des Mündungskanals um zirka 225 Meter. Der linke Mündungsarm wurde 1989, der rechte 1991 geöffnet. Die Dynamik der Deltaentwicklung ist seither voll im Gang.

Seit der Kanalisierung der Reuss und dem Beginn des Kiesabbaus zu Beginn dieses Jahrhunderts entwickelte sich die Flusslandschaft nicht mehr in natürlicher Dynamik. Die Uferlinie schob sich gebietsweise und je nach Wasserstand 200-300 Meter landeinwärts. Rund 24 Hektaren Riedwiesen und Schilffelder fielen den menschlichen Eingriffen zum Opfer.

1979 lief die Konzession für die unterseeische Rohstoffgewinnung der Abbaugesellschaft ab. Bei der Neuvergabe verlangte der Kanton, dass ein Gesamtprojekt unter Einbezug aller inzwischen zusammengetragenen Erkenntnisse erarbeitet werde. Die nachhaltige Nutzung der Rohstoffe Kies und Sand musste in Einklang gebracht werden mit einer naturnahen, dynamischen Entwicklung der Reussmündungslandschaft. Dabei sollten auch die Interessen von Landwirtschaft, Naturschutz, Fischerei sowie Freizeit, Sport und Erholung berücksichtigt werden. Das Gesetz über das Reussdelta vom 1. Dezember 1985 setzte die Rechtsgrundlage. Ein Reglement über den Schutz des Südufers des Urnersees ermöglicht den Vollzug der notwendigen Schutz- und Pflegemassnahmen.

Inzwischen sind die Veränderungen so augenfällig wie erfreulich. Die Reuss fliesst in drei Armen in den See. Mündungsinseln vor dem Auslauf des Giessens, auf der Flüeler Seite, wurden aufgrund eines älteren Regierungsratsbeschlusses geschüttet. Sie dient seltenen und störungsanfälligen Vögeln als Brut- und Rastplatz. Die Schwimmbagger bewegen sich nur noch in klar definierten Abbaufeldern. Nach dem grossen Hochwasser von 1987 wurden mit kieshaltigem Schwemmmaterial Flachufer vorgeschüttet. Mehrere kanalisierte Wassergräben, die sich durch die Riedlandschaft ziehen, haben ein neues, naturnahes Bett erhalten. Wanderrouten, streckenweise Bestandteile des Weges der Schweiz, führen durch Ried- und Auenlandschaften und vorbei an Strandzonen.

Nach alten Quellen waren der natürlichen Reussmündung in früheren Zeiten Inseln vorgelagert. Je nach Wasserstand ragten sie aus den Wellen. Die Idee, sich durch bauliche Ersatzmassnahmen als Landschaftselemente wieder einzufügen, ist schon seit langem planerisch verfolgt worden.
Ein Projekt von 1991 sieht vor , auf der linken Seite der Reuss die bestehende Flachwasserzone zu vergrössern, ökologisch aufzuwerten und unter Berücksichtigung einer dynamischen Entwicklung die Ufer weiter zu stabilisieren. Sechs Inseln sollen in den nächsten Jahren entstehen, mit Kuppen, die bei Normalwasserstand teils über , teils knapp unter Wasser zu liegen kommen. Das Schüttvolumen beträgt rund 500‘000 m3, voraussichtlich Tunnelausbruchmaterial. Die seichten Wasserzonen sollen den Lebensraum für Wasserpflanzen, den Laichraum für Fische und die Nahrungsbasis für Watvögel und gründelnde Enten erweitern. Ein Teil der Inseln soll unberührt der Pflanzen- und Tierwelt überlassen werden.

"Regenerierung des Reussdeltas mit Ausbruchmaterial" heisst ein weiteres Projekt aus dem Jahr 1996. Vor der Schanz soll das mehr als 50 Meter tiefe Baggerloch mit einem Schüttvolumen von rund 1,5 Mio. m3 weitgehend gefüllt werden. Die im Urnersee seltenen wertvollen Flachwasserzonen werden dadurch lokal wiederhergestellt.
Die Schüttungen sollen mit Klappschiffen realisiert werden. Beide Projekte ergänzen sich ideal, wenn genügend geeignetes Schüttmaterial angeboten wird. Das eidgenössische Gewässerschutzgesetz erlaubt Schüttungen dieser Art nur, wenn bedeutende ökologische Aufwertungen erzielt werden. Diesen Nachweis erbrachten aufwendige Umweltverträglichkeitsprüfungen.
Grossprojekte im Strassen- und Bahnbau sollen die Realisierung der Schüttungen ab dem Jahr 2000 ermöglichen.

Weitere Informationen unter:
www.ur.ch
www.seeschuettung.ch


Quelle: http://www.seedorf-uri.ch





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