Die Idee zu einem Fernsehturm wurde aus der Notwendigkeit heraus geboren, für den Ostteil der Stadt eine eigene Antennenanlage zu errichten. Verschiedene Projekte außerhalb der Stadt hatten sich zerschlagen, und als auch noch das am Ort des gesprengten Schlosses geplante Hochhaus im zeittypischen "Zuckerbäckerstil" á la Moskau und Warschau obsolet geworden war, entschloß man sich zu diesem ungewöhnlichen Bauvorhaben. Realisiert wurde es in den Jahren 1965-69 vom Kollektiv Günther Kollmann.
Die Höhe hatte, so geht die Legende, Walter Ulbricht festgelegt, damit jedes Schulkind sie sich merken könne: 365 Meter, so viele wie das Jahr Tage hat. Er wurde zum damals zweithöchsten Turm Europas, nur noch übertroffen vom Moskauer Fernsehturm. Der Stahlbetonschaft reicht bis in 250 Meter Höhe, darüber erhebt sich ein rot-weiß gestreifter Stahlmast. 1997 wurde das obere Ende abgetragen und durch eine um drei Meter höhere Spitze ersetzt.
Die Turmkugel enthält sieben Geschosse, zwei von ihnen sind für den Publikumsverkehr geöffnet: das Aussichtsgeschoß in 203 Meter Höhe und darüber das Telecafé, dessen Außenring mit den Tischen sich einmal pro halbe Stunde um die eigene Achse dreht.
Quellen:
www.berlin.de / Cobbers, Arnt: Architekturführer. Die 100 wichtigsten Berliner Bauwerke. 4. Auflage, Berlin: Jaron Verlag 2002.