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Neue Synagoge

Erbaut von: Eduard Knoblauch, August Stüler 1859-66, Wiederherstellung 90er Jahre. Über den Dächern der Spandauer Vorstadt in Berlin-Mitte ist schon von weither die vergoldete Kuppel der Neuen Synagoge zu sehen. Wie bereits zum Zeitpunkt ihrer Errichtung ist sie auch heute wieder ein Wahrzeichen der Stadt. Sie steht als gleichsam unersetzliches Symbol für das "jüdische Berlin". In unmittelbarer Nachbarschaft der Synagoge befinden sich heute wieder verschiedene jüdische Gemeindeeinrichtungen, Restaurants und Cafés sowie die Jüdische Galerie.


Wer die Fassadenseite der Neuen Synagoge in der Oranienburger Straße zum ersten Mal erblickt, ist in der Regel erstaunt über den ungewohnten Architekturstil, der an islamische Bauten der iberischen Halbinsel erinnert. In der Tat wurde der maurische Stil um die Mitte des vergangenen Jahrhunderts als besonders passend für Synagogen empfunden.

Durch das starke Anwachsen der jüdischen Gemeinde in Berlin, besonders durch Zuzug aus dem Osten, wurde bereits Mitte des 19. Jahrhunderts der Neubau einer großen Synagoge notwendig. Im April 1857 wurde unter dem Vorsitz des vielbeschäftigten Knoblauch ein Wettbewerb für die Synagoge ausgeschrieben. Da dieser zu keinem befriedigenden Ergebnis führte, wurde Knoblauch selbst beauftragt. Er leitete nicht nur bereits den Neubau des Jüdischen Krankenhauses, sondern auch den Umbau der Synagoge in der Heidereutergasse und hatte sich so der Gemeinde empfohlen. Wegen schwerer Erkrankung wurde Knoblauch ab 1859 von seinem Kollegen Friedrich August Stüler (1800-1865) abgelöst. Im Mai 1859 begann der Bau, und schon im Juli 1861 wurde Richtfest gefeiert. Doch durch die aufwendige Innenausstattung und kriegsbedingte Materialknappheit kam es zu erheblichen Verzögerungen. So konnte die fertig gestellte Synagoge erst am 5. September 1866 - unter Anwesenheit des preußischen Ministerpräsidenten Otto von Bismarck - eingeweiht werden.

Die größte Synagoge Deutschlands bot 1800 Männern und 1200 Frauen Platz. Die farblich überaus reiche und dekorative Innenausstattung, das raffinierte Beleuchtungssystem und die technisch kühnen Gewölbekonstruktionen aus Eisen begeisterten Juden wie Nichtjuden gleichermaßen. Die Neue Synagoge wurde bald zu einer Sehenswürdigkeit Berlins und zu einem Denkmal der Baukunst. Sie war die teuerste, größte, repräsentativste und prächtigste deutsche Synagoge überhaupt.

In der Pogromnacht vom 9./10. November 1938 konnte der Reviervorsteher Wilhelm Krützfeld (1880-1953) die randalierenden Horden am weiteren Brandschatzen hindern. Der Polizist berief sich dabei auf die seit der Kaiserzeit geltende Denkmalschutzorder und alarmierte die Feuerwehr, die den Brand löschen konnte. Obwohl Krützfeld keinerlei dienstliches Vergehen nachzuweisen war, wurde er zur Strafe für sein couragiertes Eingreifen versetzt und musste mehr Dienste und Urlaubsvertretungen machen. Im Jahre 1942 reichte er seine vorzeitige Pensionierung ein, die aber erst ein Jahr später bewilligt wurde. Der 1953 in Berlin gestorbene Krützfeld wurde 1995 mit einer Gedenktafel an der Fassade der Neuen Synagoge, die über seine Tat mit wenigen Worten informiert, geehrt.

Von April 1939 bis zum 30. März 1940 konnte die Synagoge wieder für Gottesdienste genutzt werden. Danach wurde sie von der Wehrmacht als Lagerhaus für Uniformen missbraucht. Bei einem Luftangriff in der Nacht vom 22. zum 23. November 1943 wurde sie zerstört und brannte aus. Im Sommer 1958 wurde die zerstörte Haupthalle der Synagoge gesprengt.

Die rußverschmutzte, kuppellose Ruine des vorderen Teils der Synagoge blieb stehen und ließ kaum noch etwas von der einstigen Schönheit der Vorkriegssynagoge erahnen.

Quellen: www.berlin.de / Rebiger, Bill: Das jüdische Berlin. Kultur, Religion und Alltag - gestern und heute. Berlin: Jaron Verlag 2000





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