Dem Besucher wird die Flämingnatur anschaulich vermittelt. Dabei stehen Forstwirtschaft, Jagd und Naturschutz im Mittelpunkt.Ausgangspunkt sind die Lehr- und Ausstellungshallen, in deren unmittelbarer Nähe ein Gehölzgarten mit ca. 80 überwiegend einheimischen Gehölzarten angelegt wurde. Auf dem Gelände sind über 400 Nisthilfen und Fledermauskästen errichtet worden, die ständig unterhalten und betreut werden. Bei entsprechendem Verhalten sind auch Wildbeobachtungen möglich.
Die vorrangigste Aufgabe solcher Pfade ist die Informations-und Öffentlichkeitsarbeit für die Natur und Landschaft. Sie muß den unterschiedlichsten Zielgruppen gerecht werden, wobei die wichtigsten Kinder und Jugendliche sind. Die Aufgabe ist in jedem Fall die Sensibilisierung für die Natur, verbunden mit einer emotionalen Ansprechbarkeit für alle Belange zum Schutz der Natur.
Der Naturlehrpfad "Flämingwald" ist im Gegensatz zu vielen anderen Lehrpfaden nicht themengebunden, wie man vielleicht von Namen her vermuten könnte. Er liegt im südwestlichen Fläming. Dieser Bereich zeichnet sich durch erhöhte Niederschläge und niedrige Temperaturen aus. Die vierzig Anschauungsobjekte, die noch weiter ergänzt werden sollen, reichen von der Balsampappel bis zur Wildfütterung.
Es wird beispielsweise über die Ablagerung des Bodenmaterials im Bereich des Lehrpfades informiert, das großflächig aus Fein- und Mittelsanden besteht. Auch erfährt man, daß sich einige Gehölzarten wie z.B. Fichte, Tanne usw. durch Absenker vermehren können. Hierbei bilden Zweige, die herabhängen und längere Zeit mit feuchter Erde bedeckt wurden, Wurzeln aus.
Da es für die Wildfütterung in freier Wildbahn Vorschriften gibt, werden diese auch auf dem Naturlehrpfad "Flämingwald" erklärt und begründet. Ferner wird der Besucher über die historische Bedeutung der Herzgewinnung aufgeklärt. Pro "angezepften" Baum mit mindestens 25 cm Durchmesser lag der Durchschnittsertrag bei ca. 500g. Aus Harz wurden Kolophonium und Terpentinöl gewonnen, die beide wichtige Rohstoffe früherer Industriezweige waren.
Die unterschiedlichsten Bäume wie Fichte, Kiefer, Rotbuche, Roteiche, Moorbirke, Salweide und viele andere werden als Objekte ausgewiesen. Plantage sowie Pfeifengras, Buschwindröschen, Riesenschwingel sind weitere Anschauungsobjekte, ebenso ein künstliches Laichgewässer. Die Schaffung künstlicher Laichgewässer ist eine Maßnahme zum Artenschutz, da Frösche, Kröten, Unken, Salamander u.a. zu den gefährdeten Tierarten gehören und unter Naturschutz stehen.
Der Naturlehrpfad "Flämingwald" dient nicht nur der Wissensvermittlung, sondern auch der Entspannung und ein klein wenig der Unterhaltung. Ein Wetterschutzpilz bietet beispielsweise bis zu 12 Personen Schutz bei Witterungsunbilden, oder Gäste könnten dort eine Ruhepause einlegen. Selbst ein Grillplatz, der sogar im Winter einlädt, ist vorhanden. Abgerundet wird das Angebot am Naturlehrpfad durch eine Ausstellungshalle, ein kleines Museum und diverse Ruhebänke. Ein Besuch ist immer ein Erlebnis und erhöht dabei erfreulicherweise auch das Umweltbewußtsein.
Die Anmeldung für eine Führung auf dem Naturlehrpfad erfolgt über die folgende Adresse:
Oberförster Ernst Schwarz
-Revierförsterei-
06862 Stackelitz
Tel.: 034 907 / 20423
täglich 12.00 - 13.00 Uhr
Quelle:
www.zerbst.de