AGB     Kontakt    Impressum    Newsletter  
   
   
Sie sind hier: Tourismusseiten24 > Länder > Österreich > Burgenland
Schlosspark Eisenstadt

Maschinenteich, Maschinenhaus und Umgebung: Der auffallend unpoetische Name dieses schönen Gebäudes und Teiches kommt vom ursprünglichen Verwendungszweck: Das Maschinenhaus war Aufstellungsort der ersten Watt´schen Dampfmaschine im damaligen Habsburgerreich und diese Tatsache übte eine enorme Faszination auf die Zeitgenossen aus.


Der Teich wird als einziges Gewässer im Park von natürlichen Quellen gespeist und existiert seit alters her. Bereits in der Zeit des Rokokogartens (um 1750) war hier ein Teich, dessen Wasser mittels einer sogenannten „Wassermaschine“ durch Zugtiere in die höher gelegenen westlichen Parkteile gepumpt wurde und der Bewässerung des Gartens diente. Nachdem es im Zuge der Umwandlung des Rokokogartens in den Landschaftsgarten Probleme mit dieser „Wassermaschine“ gegeben hatte, kaufte Fürst Nikolaus II. 1803 in London eine Dampfmaschine nach dem Watt´schen Patent, gefertigt von David Matson.

Die Dampfmaschine:
Im Maschinenhaus, von Charles de Moreau auf dem Grundriss eines griechischen Kreuzes errichtet, wurde die Dampfmaschine schließlich 1804 aufgestellt. Die malerische Szenerie ist durch Johann Baptist´s Gemälde „Ansicht des Maschinenteiches“ überliefert. Es zeigt ein durch Bäume gerahmtes Bild eines Sees mit Schwänen und einer Kapelle. Unterstrichen wird die fast andächtige Stimmung durch die „heroisch-feierlichen“ Pappeln und „melancholischen“ Trauerweiden. Hinter dem Türmchen in der Mitte des Gebäudes versteckte sich aber der Schlot der Dampfmaschine. Im Kleid der „Kapelle“ verbarg sich modernste Technologie, durch die Hülle „sakralisiert“. Hier befand sich die in die Zukunft weisende Maschine, die den „Leben spendenden“ Fluss des Wassers in Gang hielt. Die Maschine, keineswegs reiner Luxusgegenstand, weist den Garten als Experimentierfeld für technische Neuerungen aus, wo Wirkungsweise, Funktion und Effizienz dieser Maschine ohne größeres wirtschaftliches Risiko erprobt werden konnte. Die Maschine symbolisiert so die damals wohl noch utopisch anmutende Zukunft des Industriezeitalters. Neben der Orangerie und ihren Pflanzensammlungen war die Dampfmaschine Gegenstand höchster Bewunderung der Zeitgenossen, wie die Berichte zeigen.

Orangerie und ihre Anlagen:
Neben einigen anderen mediteranen Pflanzen wie Granatapfel, Ölbaum oder Feige waren es vor allem die Zitrusgewächse, deren Kultur nördlich der Alpen etwa ab der Mitte des 16. Jahrhunderts beginnt. Der Name „Orangerie“ (ital. „limonaia“) der anfänglich nur die Pflanzensammlung selbst bezeichnete, verdeutlicht die überragende Stellung der Orangen (Zitrusgewächse) im Rahmen dieser Pflanzensammlungen. Von den rund 20 Arten, der aus Westchina und den angrenzenden Gebieten des südöstlichen Asiens stammenden Zitrusgewächsen, waren damals nur drei bekannt.
Die „Eisenstädter Orangerie“ ist sowohl wegen ihrer einstmals reichen Pflanzensammlungen, als auch wegen der Größe, Vielgestaltigkeit und Anzahl der Gewächshäuser die bedeutenste Anlage aus dieser Zeit im heutigen Österreich und zählt zu den wichtigsten in Europa. Diese Sammlungen waren die größte Attraktion des Parks und kein zeitgenössischer Bericht versäumt es sie zu beschreiben.
Auch wenn nach den Beschädigungen der Kriegszeit und den Zerstörungen des Jahres 1969 mit dem Orangeriehaus und seinem oktogonalen Mittelpavillon die größten und hervorstechendsten Baukörper bis heute erhalten geblieben sind, handelt es sich doch nur um einen Teil des ursprünglich in Etappen verwirklichten und laufend veränderten Ensembles. Während des letzten Weltkrieges beschädigt, mussten die östlichen Treibhäuser 1967 den Tennisanlagen weichen.
Die auf zwei Terrassen nördlich des Orangeriehauses gelegenen Treibhäuser und sonstigen gärtnerischen Anlagen wurden bald nach dem letzten Krieg nicht mehr genützt, verfielen, wurden devastiert und schließlich 1969 gänzlich abgetragen.

Orangerie Parterre:
Das Orangerieparterre zeigt mit seinen ehemals in Kegelform geschnittenen Eiben, den Bestandsresten an Blaufichten und Kaukasustannen die Gestaltungsprinzipien und Pflanzvorlieben des Historismus.

Leopoldinentempel:
Mit dem Erdaushub für den Teich wurde 1817 begonnen. Die vollständige Fertigstellung samt Felspartie und Bepflanzung erfolgte 1824. 1966 wurde nach Zerstörung der Müllendorfer Wasserleitung der versumpfte Teich mit Erdaushub zum größten Teil zugeschüttet. Der ehemalige Umriss war in einer neu entstandenen Wiese als Bodenstruktur erkennbar. Im Zuge der Restaurierungsarbeiten zwischen 1993 und 1997 wurde der zugeschüttete Teich nach gartenarchäologischen Vorarbeiten zur Klärung der Teichsohlenabdichtung und der Konstruktionsweise der Böschungsmauern wieder ausgegraben und Ufer, Böschungsmauern und Felsränder ausgebessert und erneuert.
Die Wiederbefüllung des Teiches wurde nach der Neufassung der artesischen Quelle am westlichen Teichrand und Wiederherstellung der Buchgrabenleitung möglich, wird aber erst nach Herstellung einer neuen Wasserleitung vollendet werden können.
Mit dem Bau dieses Tempels wurde im Jahre 1818 begonnen. 1819 wurden die Säulen errichtet, und das Bauwerk erstmals als Leopoldinentempel bezeichnet. 1821 wurde der Terrazzoboden hergestellt, und 1823 die Malerarbeiten innen vollendet. Schon während des Baues traten Feuchtigkeitsschäden auf, die den Einbau der ursprünglich nicht vorgesehenen Fenster und das Anbringen von Luftlöchern in Fußbodenhöhe und an der Kuppelbasis erforderlich machten. In den Jahren 1995 – 1997 wurde der Tempel umfassend restauriert und auch eine Kopie der Statue „Principessa Leopoldina Esterházy“ aufgestellt.
Der Schöpfer dieser Statue, der Venezianer Antonio Canova (1757 – 1822) war der berühmteste Bildhauer des Klassizismus in Europa. Der Künstler verlangte für sein Werk 1200 Zechinen, das waren, wie er selbst sagte, nur 200 Zechinen weniger als für das weltberühmte Portrait der Paolina Borghese und ein Beweis für die Wertschätzung des eigenen Werkes. Als die Statue im Jahre 1818 in Wien eintraf, wurde sie zunächst im Glashaus des Esterházy´schen Palais in Wien-Mariahilf aufgestellt.

Die Kastanienallee:
Über die Treppenanlagen der Terrassen, deren Mauern für Obstspaliere (Weintrauben und Feigen) genützt wurden, erreicht man die Kastanienallee. Deren formal geometrische Gestalt bietet einen reizvollen Kontrast zu den landschaftlichen Anlagen des Parks. Nach Harich ist sie der letzte Rest des alten Rokokogartens aus der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts. Als „alleé couvert“ (bedeckte Allee) ausgebildet, deren südliche Hälfte in den Jahren 1990 – 1991 vollständig erneuert wurde, bieten sowohl die winterlich kahlen, bizarren Astformationen als auch der kühlende Schatten des Laubdaches in der Hitze des Sommers erholsame Spaziergänge. Die Kastanienallee war auch früher mit Sitzgelegenheiten ausgestattet.

Obeliskteich und Umgebung:
Dieser am höchsten gelegene Parkteich, dessen heutige Namensgebung erst nach Errichtung der Obelisksäule 1871 erfolgte, wurde von der zwischen 1805 und 1808 errichteten Buchgrabenleitung und vom Maschinenteich, dessen Wasser mittels der 1803 erworbenen Dampfmaschine hier herauf gepumpt wurde, gespeist. Der Teich hatte die Funktion eines Wasserreservoir, von dem aus die Verteilung in die einzelnen Gartenbereiche bewerkstelligt wurde. Zuerst war eine Wasserleitung zu den Gewächshäusern der Orangerie errichtet worden und 1817 folgte eine zweite zu dem damals in Bau befindlichen Wasserfall beim Leopoldinentempel. Im Jahre 1991 konnte nach der Reparatur der schwer beschädigten Buchgrabenleitung und baulicher Wiederherstellung des Teichbeckens der Obeliskteich wieder neu gefüllt werden. Vom Teich führt der Weg hangaufwärts durch einen dichten waldartigen Bereich zum Obelisken.

Der Obelisk:
Dieser Obelisk wurde 1871 von Fürst Nikolaus III. zum Gedenken an seine, im Alter von nur 31 Jahren verstorbene, Gattin Sarah Child-Villiers of Jersey errichtet. Obelisken galten im alten Ägypten als Attribut des Sonnengottes und wurden von Kriegsherren gerne als Zeichen ihrer Siege aufgestellt (z.B. von J. Cäsar in Rom, von Napoleon Bonaparte in Paris). Als Zeichen des Feuers, der Sonne, des fürstlichen Ruhmes, der rationalen Vernunft (Freimaurer), der männlichen Zeugungskraft und der Überwindung des Todes haben Obelisken mehrfache Bedeutung.

Gloriette:
Die Gloriette wurde nach Plänen des Architekten und Malers Charles de Moreau 1804 begonnen und ein Jahr später fertig gestellt. Der Name Gloriette wurde bereits in der Bauzeit für den Marientempel, benannt nach dem Taufnamen der Fürstin Maria Hermengilde Esterházy, geborene Liechtenstein, erwähnt.

Gärtnerhaus:
Beim Eingang Glorietteallee befindet sich das in jüngster Zeit außen restaurierte ehemalige alte Gärtnerhaus. Auffallend ist die eigenartig schräge Position, die das Haus einnimmt, welche in den sonstigen topographischen und gestalterischen Gegebenheiten dieses Gartenteiles keine Erklärung findet. Dieses nicht zu unrecht als „alt“ bezeichnete Haus bildete im 18. Jahrhundert den nordöstlichen Abschluss des Rokokogartens. Es war Teil eines ganzen Gebäudekomplexes, welcher aus den in südlicher Richtung anschließenden Wirtschaftsgebäuden und der in östlicher Richtung angebauten Orangerie mit Theater bestand und ist daher, das Schloss ausgenommen, das älteste Gebäude des Parks. 


Quelle: http://www.eisenstadt-tourism.at/ 





Natur << zurück


Tiscover.at 468x60 gif-sommer-deutsch


AKTUELL
- Tages-Tipp
- Hotels & Unterkünfte
- Reisen
- Wetter
SERVICE
- Ferientermine
- Reisecheckliste
- Veranstaltungen
- Mietwagen
NEWSLETTER
 
Museen
Museen in Deutschland
Reisebüros
Reisebürosuche

 Seiten24
Auto & Verkehr Computer & Internet
       
Freunde & Familie Geld & Recht
         
Gesundheit & Wellness Gewerbe
         
Lotto & Wetten Tourismus
        Hotelseiten24
Reisebüroseiten24
Reisetourismuszentrale Startseiten24
Tourismusseiten24
Unterhaltung    
         


 
 
 
 

© 2011 Seiten24 All rights reserved.