Heute bauen etwa 700 Händler ihre Stände auf einer Fläche von 21.000 Quadratmetern auf. Jeden Sonntagmorgen von 5 bis 9.30 (von Okt. bis März ab 7 Uhr). Natürlich gibt es auch noch frische Fische, lebend oder küchenfertig zubereitet.
Das Angebot hat sich aber gewaltig ausgedehnt. Es gibt eigentlich nichts, das es hier nicht gibt: Blutwurscht und Bonbons, Gebäck, Geflügel und Gewürze, Käse, Kerzen und Klamotten, neu oder schon eingetragen. Schmuck, asiatischen oder selbstgemachten, rosigen Kitsch, verstaubten Trödel und Nostalgisches für Sammler vom Puppenkopf bis zum Schifferklavier, lebende Tiere: piepsende Enten, gurrende Täubchen, keckernde Exoten und Sittiche.
Und natürlich Fisch - roh, mariniert und gekocht, vor allem aber geräuchert. Publikumsfavoriten sind frisch gepulte Krabben und feinste Räucheraale.
Ein besonderes Erlebnis sind die stimmgewaltigen Verkaufskanonen. "Kommen Sie, hier werden Sie genauso betrogen wie nebenan!". Nebenan klingen die Verkaufsargumente schon präzise "Nich vierzehn, nich dreizehn, nich zwölf, nee, zehn Maak für das ganze Paket Bananen, Ananas, Weintrauben und Melonen!".
Ein paar Bananen als Wurfgeschosse unterstützen die Überzeugungsarbeit der lautstarken Marktschreier.
150.000 Besucher sollen hier an umsatzfreundlichen Sonntagen schon gezählt worden sein. Und kaum einer geht zurück, wie er kam: die Zwölfjährige umarmt verliebt den Lochkarton mit dem neuen Schmusetier, die Hausfrau schleppt in beiden Armen hohes wippendes Zimmergrün, der Fisch-Liebhaber jongliert vorsichtig seine Aal-Rolle, weil das Papier langsam fettet. Preisbewusste wuchten an Paketen mit Bananen-Vorräten für gute drei Wochen und Genießer lassen sich das leckere Fischbrötchen zum frischgezapften Bier als Frühstück im Stehen. Egal ob als Abschluss eines durchzechten Reeperbahnbummels oder als Auftakt zu einem fröhlichen Sonntag gedacht, der Besuch auf dem Hamburger Fischmarkt ist ein ganz besonderes Erlebnis.
Quelle:
www.landesverband.org